Neuaufbau eines Tanks mit Airbrush

Von so einem Tank kann man träumen. Aber wohl eher Alpträume.
Wir erhielten einen Tank an dem sich ein Airbrusher versucht hat. Das Design war nicht mal so schlecht aber leider hatte er unverträgliche Materialien verwendet so das der Lack starke Risse aufwies. Daher bleib nichts anderes übrig als alles zu entfernen und neu aufzubauen. Wie aus solch einem Stück ein Meisterwerk wird sehen Sie hier.
Der Abbeizer zeigt seine Wirkung nach mehrmaligen Auftrag.
Schicht für Schicht wird mit Hilfe eines Spachtels abgetragen. Immer wieder werden übrige Lackschichten eingestrichen. Eine etwas aufwendige und vor allem unangenehme “Gestank” Arbeit, bei
der man auf jeden Fall Atemmaske, säure- und lösemittelbeständige sowie Schutzbrille tragen sollte.
Ein Spritzer des Abbeizers ins Auge genügt um schwere Verätzungen zu verursachen die ärtzlich behandelt werden müssen. Die Ratschläge nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Nun ist der Tank blank und bereits nochmals mit Silikonentferner bzw.
Verdünnung gereinigt da Abbeizer Wachsanteile enthält um ein zu schnelles verdunsten der darin enthaltenen Lösemittel zu verhindern. Diese müssen vor einem an anschließenden Füllerauftrag entfernt werden. Der Tank wurde auch nochmals angeschliffen um evtl. Lackreste restlos zu entfernen. Die anschließende Füllergrundierung auf 2 K Basis wurde durch eine Lackiererei mit der wir zusammenarbeiten durchgeführt. Nach dem Füller wird der Tank nochmals naß mit Schleifpapier der Körnung P1000 geschliffen und es wird der Grundton in Form eines Basislackes aufgetragen.
Die Vorgaben des Kunden sahen so aus das der Tank eine rotbraune
Grundfarbe erhalten sollte. Auf eine Seite sollte eine Tropfsteinhöhle von einem Foto aufgebracht werden, da der Kunde Höhlenforscher ist. Auf die andere Seite sollte der Schriftzug “Knolles Reiteisen” in einer Frakturschrift mit einem Knollengewächs um dem Spitznamen gerecht zu werden.
Die Vorlage der Höhle scannten wir kurzerhand ein und schnitten aus den Schwarzweißkopien die Vorlagen für die Umrisse. Das Airbrush wurde in verschiedenen Techniken durchgeführt. Unter anderem
wurde auch mit einem Schwamm die Steinstruktur angelegt.
Auf diesem Bild ist sehr gut die mit einem Schwamm angelegte Struktur
zu erkennen. Wenn dabei etwas Farbe runterläuft, da sie sehr dünn ist, macht das nichts. Es unterstreicht den typischen Tropfsteincharakter. Natürlich nicht unter die Schablone in das restliche Bild. Da gilt es immer wieder etwas mit einem saugfähigen Papiertuch zu bremsen.
Später wird die Struktur mit der Airbrush eingefärbt.
Zum Schluss wird der Tank nochmals in der Lackierei mit min. 4-6 Schichten Klarlack versehen, der jeweils nach 2 Schichten mit Naßschleifpapier Körnung P1000-1200
zwischengeschliffen wird. Nur so erhält man das Finish das ein Airbrush absolut glatt und wie unter einer Glasplatte wirkt. Und einen ausreichenden Schutz vor oberflächlichen Kratzern bildet der Lack auch noch. Diese lassen sich dann, wenn sie nicht zu tief sind ausschleifen und polieren.
Das Bild zeigt die Seite mit dem Schriftzug und der Zwiebelknolle.
Die Höhle ist fertig. Der Tank bereits mehrmals lackiert und trocknet
nach der Trockenkammer noch etwas nach.
Eine Nahaufnahme der Höhle. Sicher braucht man nicht extra zu sagen das der Kunde mit Begeisterung seinen Tank in Empfang genommen hat. Der Tank war nicht wiederzuerkennen. Keine Runzeln mehr, und spiegelglatt. Manche Dinge sollte man dem Fachmann
überlassen um nicht unnötig Lehrgeld zu zahlen. Vor allem genügt es nicht sich mit dem airbrushen
auszukennen. Es gehört auch eine fachliche Qualifikation dazu den weiteren Werdegang zumindest überwachen zu können und Fehlerquellen zu analysieren. Dafür bürge ich mit meinem Meisterbrief
im Lackiererhandwerk.
Rolf Tingler
 

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