Vor über 13 Jahren hatten wir die ersten Fahrzeuge gemacht. Nach einigen Jahren beklebte man die Fahrzeuge weil man dachte es wäre einfacher und kostengünstiger. Weit gefehlt. Denn eine Folie muss je nach Einsatz alle paar Jahre erneuert werden. Und sich ablösende oder von Schmutz unterwanderte Folie bei einem Fahrzeug das Lebensmittel transportiert macht sich nicht gut.
Das erste Fahrzeug war als Muster vor Ort und sah abgesehen von winzigen Alltagsbeschädigungen noch wie neu aus. Nach 13 Jahren und über 400.000km.
In dieser Zeit hätte man das Fahrzeug mindestens 3 mal folieren müssen. Bei Fahrzeugen die nicht veräußert werden oder nicht geleast sind macht eine Lackierung also auch finanziell Sinn.
Da es sich um ein Fahrzeug mit anderen Abmessungen handelte mußten die Löcher neu gesetzt werden.
Im Vorfeld wurde das Fahrzeug umlackiert und der Klarlack für die darauffolgende Airbrushlackierung angeschliffen.
Zuerst wurde das Dach gemacht. Dabei stellte sich heraus das der wasserbasierende Farbton verdünnt auf dem Gelb anders aussah als die ehemals lösemittelbasierte Aibrushfarbe. Sie driftete ins rötliche ab. Also wurde ein anderer Ralton gemischt und die Löcher noch einmal nachgespritzt um dann an die Gestaltung der restlichen Flächen zu gehen.
Der Eigentümer des Fahrzeugs war mit dabei und setzte die später verwendeten Schablonen. Sie wurden mit Klebeband fixiert. Schnell stellte sich jedoch heraus das durch den Rand um die Löcher das ganze etwas unübersichtlich wird. Wir heben die ausgehobenen Teile der Schablonenfolie jedoch immer bis zur Beendigung des Projektes auf um sie evtl. für Retuschen verwenden zu können. Gerade bei wasserbasierten Basislacken kriecht die Farbe gerne mal unter die Folie die rückseitig auch noch mit einem Acrylatkleber beschichtet ist.
Also schlugen wir vor die Innenteile zur besseren Übersicht zu verwenden.
Wie man auf den Bildern gleich sieht ist es wesentlich übersichtlicher.
Der Eigentümer gestaltete so also die eine Seite sowie Vorbau und Heck des Fahrzeuges. Die rechte Seite sollte bis auf eine winzige Änderung später übernommen werden.
Durch den anderen Fahrzeugaufbau gab es am Heck auch eine Änderung. Die nachträgliche Beschriftung wurde kurzerhand auf die Heckscheibe verbannt da sie zwischen den ausladenden Rücklichtern zu klein geworden wäre. Man soll sie schließlich gut aus der Entfernung lesen können.
Also wurden nur Käselöcher eingeplant.
Die Front wurde auch neu gestaltet. Der Kühlergrill wurde diesmal schwarz gelassen, da die B/C Säule des Fahrzeug zwischen den Seitenscheiben auch schwarz sind und mit Glas überdeckt werden.
Ebenso wurden die Spiegel schwarz gelassen um das Gesamtbild später harmonischer wirken zu lassen.
So mußten wir lediglich die aufgeklebten Innenteile der Schablonenfolie gegen die eigentliche Schablone austauschen und konnten die Löcher aufspritzen. Natürlich könnte man die Löcher auch richtig plastisch wirkend anbringen aber das ist nicht Sinn der Lackierung und wäre auch um einiges zeitintensiver sprich teurer.
Es geht um das Gesamterscheinungsbild welches auch aus größerer Entfernung einfach wirken soll. Bei der Benutzung von wasserbasierenden Basislacken müssen die Stellen mehrmals mit viel Luft überspritzt werden damit die Farbe schnell antrocknet und nicht unterläuft.
Mit etwas Übung hat man das gut im Griff. Die wb Basislacke verhalten sich anders als eine Airbrushfarbe. Sie bleibt auch noch nach dem auftragen stark wasserempfindlich.
Hier werden gerade die letzten Löcher auf der linken Seite fertiggestellt. Man sieht die Schablone und noch ein paar markierte Löcher.
Als die linke Seite, Front und Heck fertig waren wurden die Positionen der Löcher der linken Seite einfach auf die rechte Seite übertragen. Mit Ausnahme des Tankdeckels der zwei kleiner anstatt eines großen Lochs erhielt. Wie man an den Löchern gut sehen kann glänzen diese leicht. Zum Schutz für das spätere abstauben mit einem Staubbindetuch wurden die Löcher leicht mit einem 1K Klarlack übersprüht so das sie wischfest sind.
Anschließend wird nochmal frische abgeklebt und alles mit Klarlack versiegelt. Die Beschriftung wird für evtl Änderungen wie Telefon usw. mittels Folie aufgebracht. Auf das der Käse wieder die nächsten 10 Jahre sicher und auffällig frisch beim Kunden ankommt.
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