Die Künstlerin Carla Scheithe auch bekannt als Akkordeon Lady hatte ein altes (BJ. 1939) Akkordeon erworben und ich wurde beauftragt dies für ihre neue Band “Mosaik” zu gestalten und diesen Entwurf auch umzusetzen. Das Logo und der Schriftzug waren schon vorgegeben eigneten sich aber nur bedingt auf dem recht kleinen und mit dem grauen Zelluloid doch recht unruhigen Untergrund.
Nach einigen Entwürfen und Telefonaten mit der Künstlerin kam dann der Entwurf heraus die Schrift von einem Mosaik zu umrahmen. Das Akkordeon erhielt einen Metallic Verlauf und das Feld für die Schrift wurden mit dem dunklen Farbton unterlegt. Die Mohnblume kommt auch in der Bühnenkleidung vor.
Etliche Mosaikfarben wurden Anhand des Logoausdruckes nachgemischt und von Hand der Mosaikrahmen angelegt der hinterher innen und aussen in dem Schriftton liniert wurde. Auch das Sponsorenlogo ist auflackiert und nicht geklebt. Alles wurde mit Klarlack versiegelt und später auf Hochglanz poliert da die normale Lackstruktur heutiger Klarlacke bei einem Instrument garnicht gehen. Am Ende die Schriftzüge noch mit Swarovskisteinen belegt.
Das Innenleben wurde von dem Akkordeonspezialisten Pedro Gomes aus Trossingen / Schura auf Vordermann gebracht. Jetzt kann es auf der Bühne glänzen.
Alle Teile wurden geschliffen und die Fehlstellen verspachtelt. Loses Zelluloid gab es zum Glück nicht sonst hätte ich das im Vorfeld neu verklebt. |
An den Unterseiten gab es Fügespalten die egalisiert wurden. Sieht man später zwar nicht weil ein Balgschone angebracht ist, trotzdem soll es perfekt sein. |
Das Logo sah so aus und Carlas Wunsch war es den Schriftzug hochkant zu platzieren. Da die Schrift recht fein ist, also wenig plakativ wäre sie auf dem Zelluloiduntergrund kaum zur Geltung gekommen. Daher der Entschluss den Untergrund ruhiger zu gestalten und trotzdem den Grundfarbton beizubehalten. |
Ein bisschen Hintergrundinfos sind immer wichtig. In der Bühnendeko und Bekleidung kommen bestimmte Farben vor. Ein Stilelement ist eine Mohnblume. Als Grundfarbe wurde deshalb eine Metallicgrauton mit Übergang von dunkel nach hell gewählt. Dunkle Farbe nach unten damit das Instrument durch den dominanten dunklen Ton nicht optisch kippt. Für den Schriftzug wurde der dunkle Ton als Background gewählt damit die filigrane Schrift genug Kontrast hat. Umrandet von einem Mosaikstreifen. Das Sponsor Logo wurde auf den einzig möglichen Platz gebracht damit es gut zu sehen ist. Unten sollte noch der Name der Künstlerin angebracht werden. |
So entstand erst einmal der digitale Entwurf der Anhand eines Fotos grob zusammen gestellt wurde. Durch etliche Telefonate und Ideen kamen wir in diese Richtung.
Nebenbei wurde das Instrument für den Gestaltungsprozess vorbereitet. Fertig geschliffen, gefüllert und dann wieder geschliffen. |
Die Farben wurden digital via Picker (Pipettenfunktion) abgenommen und ein Farbstreifenentwurf als Proof zum nachmischen ausgegeben. Die Anzahl wurde bei sehr ähnlichen Tönen etwas reduziert. Übrig blieben immerhin noch 14 Farbtöne |
Als nächstes war Mischen angesagt. Verwendet wurden wasserverdünnbare Acrylfarben die völlig unproblematisch mit der lösemittelhaltigen Endbeschichtung sind. Die Finger bleiben dabei natürlich auch nicht sauber. |
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Das Ergebnis überzeugt auch wenn der Proof nicht ganz streifenfrei war. Technik streikt ab und zu einfach. Wenn man täglich mischt ist relativ einfach. Alles immer einfach nach Farbtonkarten aus einer Mischbank zu holen zerstört das Gefühl und man bekommt Probleme wenn ein Farbton einer Rezeptur mal nicht paßt. So behält man ein Gefühl für Farben und nuanciert einfach nach. Der Aufstrich erfolgte auf Holzspatel, wurden getrocknet und verglichen. Später auf das Druckmuster aufgebracht.
Die einzelnen Felder wurden aufgrund der kleinen Größe einzeln mit einem Pinselchen ausgetupft nachdem der Untergrund aufgebracht war. |
Um das Mosaikmuster scharfkantig aufzubringen wurde ein Teil der Felder sowie der Schriftzug vektorisiert und aus Schablonenfolie geplottet.
Wie man sieht sind viele Arbeiten in der Vorbereitungsphase für ein einzigartiges Instrument nötig die man beim fertigen Objekt nicht erahnt. Nach dem lackieren wurden noch die Schriftzüge mit Swarovski Steinen ausgelegt. Dank einem speziellen 2K Kleber von Swarovski halten diese so fest das man sie fast nur mit einem Meißel abbekommt. Bereit für den täglichen Bühneneinsatz. Carla Scheithe machte auf Instagram extra ein Video vom Abholen des Instrumentes. |